„Vielfalt Liebe“ – Der Heidelberger Textsalon gab sich die Ehre

Doris Schmidt-Bergholz

Der Textsalon hat als hiesiger Zusammenschluss von Autorinnen und Autoren am Heidelberger Literaturherbst teilgenommen. Eine Premiere: Textsalon-Moderator Matthias Raden sagt die erste Autorin an, die anlässlich des Heidelberger Literaturherbst in der Neuenheimer Johannesgemeinde ihr jüngstes Werk der Öffentlichkeit vorstellt.

Schon ist sie gegenwärtig, Marie, die längst verstorbene Großmutter, der Heide-Marie Lauterer zwischen Tag und Traum begegnet. Als ihre „geheimnisvolle Stimme“ verebbt, schweben die ersten Töne von „Love is in the air“ durch den Raum, die Rüdiger Uckerts leichtfüßigen philosophischen Diskurs des Themas „Vielfalt Liebe“ einleiten.

Liebe, sie ist der Inhalt all der Kurzgeschichten an diesem Abend.Bei Claudia Ganter ist es die Liebe zum Augenblick, die seine Schönheit z. B. im Flug der Kraniche, der Vögel des Glücks, erkennt, bei Helga Oswald-Ludwig ist es die Liebe zum einfach Sein, die diese Ganzheit ihres Selbst auf dem schönsten Platz der Welt, auf einer „Bank aus Stein findet. Natürlich gibt es auch einige Geschichten, die den ganz besonderen, funkensprühenden Augenblick beschreiben, in dem sich zwei Seelen begegnen, z.B. in der Geschichte von Elke Barker, in der sich „die Blicke treffen“ oder bei Ingrid Dietrich in: „Der Blick auf den Blick“. Der Titel der Geschichte von Elen Bergidt spricht für sich: „Ein köstlicher Moment“. Jürgen Pirner beschäftigt sich mit seiner Liebe zu den eigenen Wurzeln, die für ihn auch eine „explosive Last“ sein können. Der „heiteren Behutsamkeit der Terzen“ widmet sich unter anderem Matthias Raden in seiner Geschichte. Anna Stark lässt in ihren Worten ihren ungarischen Hirtenhund, den tierischen Begleiter ihrer frühen Kindertage, wiederaufleben, dessen Seele sie Jahrzehnte später in einem Tier gleicher Rasse begegnet. Bei Pit Elsasser geht es um seine Liebe zur Heimat, die er als „geborener“ Heidelberger in einer Ode an seine Geburtsstadt thematisiert. Marion Gottlob beschreibt, wie Liebe wachsen kann, von dem Misstrauen durch Fremdheit im ersten Moment, über das sich Einlassen und das behutsame auf-einander-Zugehen, hin zur Vertrautheit.

Die letzte Geschichte ist erzählt. Einen Augenblick wird es ganz still im Raum. Dann ertönt begeistertes Klatschen. Dem Publikum hat es gefallen. Es waren zwei schöne beglückende Stunden.

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